Die neue Seidenstraße – Wachstumsregion zwischen Europa und Asien

Impulse für die Wirtschaftspolitik: Megatrends im Welthandel, 2019. Studie im Auftrag des Bayerischen Industrie- und Handelskammertags

(joint with Frank Bickenbach, Gabriel Felbermayr, Wan-Hsin Liu, and Alexander-Nikolai Sandkamp)

Policy Brief auf Ökonomenstimme-Blog, 2020. Titel: "Die chinesische Seidentrasseninitiative: Kann der deutsche Außenhandel profitieren?"

(joint with Alexander-Nikolai Sandkamp)

Hintergrund Die neue Seidenstraße (Belt-and-Road-Initiative / BRI) ist ein Großprojekt auf Betreiben Chinas. Über sechs Landkorridore sowie mit Hilfe einer maritimen Seidenstraße soll China stärker mit den eurasischen Ländern und Afrika verbunden werden. Der Ausbau der Infrastruktur durch die BRI-Initiative wird die wirtschaftliche Situation in den betroffenen Ländern verändern und Auswirkungen auf die weltweiten Handelsströme haben. Für Europa und insbesondere für Bayern spielen hierbei die neuen Korridore durch die eurasischen Länder zwischen China und der EU eine wichtige Rolle. Denn derzeit stellt die mangelhafte Straßen- und Schieneninfrastruktur bei gleichzeitigem Fehlen eines Meerzugangs ein Haupthindernis im Handel mit diesen Ländern dar.

Hauptergebnisse Die Seidenstraßen-Initiative kann bayerischen Unternehmen bei der Erschließung neuer Absatzmärkte und beim Zugang zu Rohstoffen helfen. Ein wichtiger Aspekt ist die Reduzierung der Transportkosten durch eine verbesserte Transportinfrastruktur. Bei Investitionen in Zentralasien ist allerdings wegen des weiterhin hohen wirtschaftlichen und politischen Risikos Vorsicht angebracht. Außerdem existiert das Risiko, dass China oder Transitländer den Zugang zur neuen Seidenstraße diskriminierend gestalten.

Unternehmen profitieren von der Reduzierung der Transportkosten durch die neue Infrastruktur. Dies betrifft sowohl den Handel mit China als auch den Handel mit den Ländern entlang der Seidenstraße. Investitionen durch die Seidenstraßeninitiative können neue Wachstumsimpulse in den Ländern bewirken und dadurch neue Geschäftsmöglichkeiten eröffnen. Die bestehenden Risiken in den Ländern setzen allerdings eine gute Vorbereitung und eine ausreichende Absicherung der Geschäfte voraus.

Die Politik ist gefordert, die notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen, so dass die neue Seidenstraße auch für Bayern und Deutschland zum wirtschaftlichen Erfolg wird. Grundvoraussetzung ist die Bereitstellung der erforderlichen Transportinfrastruktur. Nur so können die europäischen Unternehmen von Veränderungen in den Ländern entlang der Seidenstraße profitieren und konkurrenzfähig bleiben. Durch eine Vertiefung der Beziehungen zu diesen Ländern gilt es, den Marktzugang für deutsche Unternehmen zu erleichtern und sich für eine verlässliche Geschäftsgrundlage auf rechtlichem und wirtschaftlichem Gebiet einzusetzen. Zudem sollten geeignete Maßnahmen für eine Reduzierung der Risiken getroffen werden. Hier wären zu nennen Exportgarantien für diese Länder, aber auch die Absicherungen z. B. für den Zahlungsverkehr im Fall von Sanktionen durch Drittstaaten.

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